Kurz und knapp
Zum Film
„Greed“ ist ein Stummfilmklassiker aus dem Jahre 1924 von Erich von Stroheim zum Thema der menschlichen Gier. Er handelt von einer Frau, die nach einem Lotteriegewinn geldbesessen ihre Beziehungen ruiniert und schließlich ihr soziales Umfeld verliert. Das Filmoriginal war länger als acht Stunden und setzte detailgenau den Roman „McTeague“ des amerikanischen Naturalisten Frank Norris filmisch um. Heute existieren nur noch circa zwei Stunden Filmmaterial. Stroheims ursprünglich episches Werk bestand aus 42 Filmrollen, daher hatte der ursprüngliche Director’s Cut eine Laufzeit von monumentalen 9 (!) Stunden. Nur 12 Personen haben diese Version bei einer MGM-Studiovorführung gesehen. Es war Stroheims Wunsch gewesen, den Roman von Frank Norrisso werksgetreu und ausführlich, sowie so realistisch wie nur möglich umzusetzen. Die Produzenten lehnten seine Vorstellung allerdings ab; einerseits waren sie der Ansicht, das Werk sei überladen und zu detailverliebt, außerdem erschien es ihnen in seinem Naturalismus überhöht. Noch dazu war „Gier“ in ihren Augen keine familienfreundliche Kinounterhaltung, da nicht nur kaputte Menschen und ihre persönlichen Abgründe gezeigt wurden, sondern auch die weibliche Hauptfigur den kapitalistischen Gral des Privateigentums negativ ins Lächerliche zog. Zunächst reduzierte von Stroheim das Filmmaterial selbst auf 24 Filmrollen, was noch etwa sechs Stunden entspricht. Schon dieser Schritt fiel ihm persönlich sehr schwer, er hoffte aber noch, so einen von ihm abgesegneten Kompromiss mit seinem Studio zu finden. Das Studio verlangte weitere Kürzungen. Strohheim äußerte sich zu einer 14 Rollen langen Fassung mit den Worten, sie sei „nur noch das Skelett meines toten Kindes“ (only the skeleton of my dead child).
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Regie