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Live Mitschnitt von Wilfried Kaets
Inhalt
Die Hauptströmungen der filmischen Avantgarde der 1920er Jahre werden präsentiert: zunächst die „abstrakten Filme“ von Walter Ruttmann mit gemalten, gezeichneten Bildern und abstrakten Formen in Bewegung, die unglaubliche Transformationen durchmachen.
Dann die „absoluten Filme“ von Hans Richter und Henri Chomette, die filmtechnisch gewagt und kühn mit realem Bildmaterial und schnellen, harten Schnitten experimentieren: quasi Vorläufer der heutigen Video- Clip-Ästhetik. So sieht man fantastisch verzerrte Gesichter, Menschen in bizarren Licht-Schatten-Effekten, rasante Fahrten durch Tunnels und verblüffende Reflektionen von Wasser oder Kristallen.
Bewußt publikumsprovozierend wirken sollten seinerzeit die dadaistischen Filme wie „L’etoile de mer“ des legendären Fotografen Man Ray oder das „Ballet Mecanique“ von Fernand Leger. Die durch eine Glasscheibe (Man Ray) gefilmte Begegnung zwischen einem Mann und einer Frau wirkt geheimnisvoll verschleiert, Unschärfe wird als Stilmittel eingesetzt und die Zwischentitel sind so surreal wie poetisch.
Ein aberwitziger Spass voller Spottlust ist der „Vormittagsspuk“ von Hans Richter, ein Film über fliegende Hüte, Personen als Zielscheiben und groteske Szenen zwischen Slapstick, Dadismus und Surrealismus
