Metropolis

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Live Mitschnitt von Wilfried Kaets

Neue Musik für Orgel solo von Wilfried Kaets, Alternativfassungen für Klavier solo; Orgel+Schlagwerk; Klavier+Schlagwerk; Klavier+ doppeltes Schlagwerk;

 

 

 

 

 

Metropolis

Kurz und knapp

Metropolis – die Stadt der Zukunft. Fritz Langs monumentaler Science-Fiction-Film verbindet visuelle Kraft mit einer Liebesgeschichte um
die Versöhnung von Arbeit und Kapital: Hoch über der Stadt herrscht Joh Fredersen, während unter der Erde die Arbeiter schuften.
Fredersens Sohn Freder verliebt sich in die Arbeiterführerin Maria.

Gleichzeitig erschafft Rotwang, der Erfinder, einen stählernen Roboter, dem er auf Fredersens Anweisung das Aussehen Marias gibt. Die
falsche Maria wiegelt die Arbeiter auf, die ihre Maschinen verlassen und damit die Überflutung der Stadt auslösen. Erst durch Freders und
Marias Einsatz kann Metropolis gerettet werden. Herr der Stadt und Arbeiter erkennen, dass „Hirn“ und „Hände“ zusammengehören.

Metropolis ist ein deutscher Spielfilm von Fritz Lang aus dem Jahre 1927. Er ist einer der bekanntesten Science-Fiction-Filme der
Filmgeschichte und zugleich einer der visuell einflussreichstenStummfilme. Der Film wurde nach seiner Uraufführung am 10. Januar 1927 in Berlin kein kommerzieller Erfolg. Auch eine im selben Jahr herausgebrachte umgearbeitete und gekürzte zweite Fassung (Premiere am 25. August 1927 in Stuttgart und München) fand kein Publikum. Die filmhistorische Bedeutung von Metropolis ergab sich erst in späteren Jahrzehnten. Mit 5 Millionen Reichsmark (dies entspricht in etwa 16,6 Millionen Euro heutiger Kaufkraft) Produktionskosten war Metropolis der bis dahin teuerste Film der deutschen Filmgeschichte. Durch den ausbleibenden Erfolg wurde die Ufa vorübergehend ruiniert.

Die Handlung nach dem Drehbuch von Langs Frau Thea von Harbou verläuft auf mehreren Strängen: Neben der Romanze zwischen Freder und Maria gibt es das romantisch-gotische Märchen des Zauberlehrlings: Ein Erfinder erschafft ein künstliches menschliches Wesen, das Zerstörung über alle Beteiligten bringt. Dagegengestellt ist die Intrige um den ,Schmalen‘ – Auge und Ohr des Herrschers über Metropolis – und der schließlich vereitelte Plan, die Helfer des Helden zu neutralisieren. Die zweite Intrige ist Rotwangs Rache, der versucht, den Sohn des Mannes zu zerstören, der ihm seine Liebe raubte. Zu den Elementen aus Volkserzählungen kommen noch der Symbolismus von der Jungfrau Maria sowie die Aufteilung in Jungfrau und Hure hinzu.

 

Thema und Interpreation

Fritz Lang hat oft und gern behauptet, bei seiner Amerikareise im Oktober 1924 habe er, das Schiff lag in der Nacht noch vor dem Hafen von New York, der Wolkenkratzer und beleuchteten Straßen ersichtig die Geschichte von Metropolis ersonnen. Nach seiner Rückkehr habe Thea von Harbou mit der Arbeit am Drehbuch begonnen. Die Eingebung kann sich höchstens auf die beim Dreh verwirklichten visuellen Ideen, nicht jedoch auf das Drehbuch beziehen, da dieses nachweislich schon im Juli 1924 der Fertigstellung nahe war. Von Harbou verfasste auch einen Roman, der auf der Filmhandlung basiert.

Bei der Darstellung der Gesellschaftsordnung lehnt sich Metropolis einerseits an den Marxismus an; es gibt zwei scharf voneinander getrennte Klassen, wobei die eine die andere ausbeutet, und keinerlei Aufstiegschancen bestehen. Dass der Sinn mancher Maschinen nicht ersichtlich wird, steht für die Entfremdung von der Arbeit. Andererseits aber übt der Verlauf der Handlung klar Kritik an der Revolution, welche die Lebensgrundlage der unteren Klasse vernichtet. An denNationalsozialismus wiederum erinnert die propagierte Zusammenarbeit der Klassen anstelle eines Klassenkampfes. Eine solche korporatistische Wirtschaftsstruktur entsprach dem Programm der NSDAP.

Die Parabel vom Turmbau zu Babel wird abgeändert: In der hier gezeigten Variante sprachen die Planer und die Arbeiter dieselbe Sprache, aber verstanden einander nicht; es gibt auch keinen Einfluss von Seitens Gottes, der den Turm zerstört, vielmehr wird der Turm bei der Revolte der Arbeiter gegen die Sklaventreiber schlicht und einfach nicht fertiggestellt. Dem christlichen Fundus entnommen ist die echte Maria, die das Gute personifiziert und die Ankunft eines Erlösers verkündigt.

Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches.
Obwohl die Kernthese von Hirn, Hand und Herz von Thea von Harbou stammt, sei er zu mindestens 50 Prozent dafür verantwortlich, da er den Film ja gedreht hatte. Nur war er als damals unpolitischer Mensch zu wenig an der Handlung und stattdessen mehr an der Technik und Architektur interessiert.

Der Misserfolg des Werks beim zeitgenössischen Publikum kann auch damit erklärt werden, dass das entworfene soziale Bild dem damals kaum hinterfragten Fortschrittsglauben entgegensteht, technische Neuerungen determinierten eine humanere und zivilisiertere Gesellschaft. Science-Fiction war damals in der Regel positive Utopie, während bei Lang in der Zukunft die Sklavenheere aus biblischen Urzeiten wiederkehren. Die gigantischen Maschinen bringen der niederen Klasse ein unwürdigeres Leben, als sie es im vorindustriellen Zeitalter hatten. Die Menschenmasse ist mittels instinktiver Reflexe leicht manipulierbar, auch wird ein mittelalterlicher Ritus wie die Hexenverbrennung wieder praktiziert. „Mit zunehmender Industrialisierung hört die Maschine auf, blosses Werkzeug zu sein, beginnt ein Eigenleben, zwingt dem Menschen ihren Rhythmus auf. Er bewegt sich, sie bedienend, mechanisch, wird zum Teil der Maschine.“

Eine länger zurückliegende Zukunftsstudie wie Metropolis kann mit der Gegenwart verglichen werden, leicht lässt sich zeigen, was anders verlaufen ist als vorausgesehen: die soziale Differenzierung in der Wohlstandsgesellschaft; dieTertiarisierung und der Wegzug der Industrie aus den Städten.

Die Architektur im Film

Metropolis ist eine aus Hochhäusern bestehende Stadt, deren Architektur an damals existierende Wolkenkratzer (hauptsächlich in New York) erinnert. Entwurf und Gestaltung der Bauten für die utopische Filmstadt erfolgte durch die Filmarchitekten Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht und Walter Schultze-Mittendorf (Maschinenmensch und Skulpturen).

In den Häuserschluchten winden sich Straßen und Gleise für Einschienenbahnen. Die von der Oberschicht benutzten Gebäude sind prunkvoll ausgestattet, während die unterirdische Arbeiterstadt schlicht und düster wirkt. Daneben gibt es auch mehr am Mittelalter orientierte Gebäude, wie die gotische Kathedrale und Rotwangs Haus, welches dem von Otto Bartning entworfenen Direktorwohnhaus (1923–25) in Zeipau ähnelt. Rotwangs Werkstatt gleicht mehr der Küche eines Magiers denn einem wissenschaftlichen Labor.

Hintergrund, Ästhetik und Technik

Der vom 22. Mai 1925 bis 30. Oktober 1926 von Fritz Lang mit einem großen Aufwand an Technik und Darstellern verfilmte Stoff legt großen Wert auf ästhetische Aspekte und die bildliche Inszenierung. Metropolis wird durch einen großen Aufwand an Statisten, Kulissen und durch eine beeindruckende Tricktechnik perfekt inszeniert. Neben der dystopischen Riesenstadt mit ihren Sklavenarbeitern wurden in Metropolis erstmals im Kino Roboter, Einschienenbahnen und Bildtelefon gezeigt. Die zwischen den Hochhäusern dahinströmenden Fahrzeuge wurden mittels Stop-Motion-Technik in Bewegung gebracht. Im Gegensatz zu der hervorragenden handwerklichen Filmarbeit geriet die Handlung nach dem Drehbuch von Thea von Harbou relativ kitschig und naiv.

 

Arbeitsbedingungen Produktion

Trotz allen künstlerischen Lobes ist der Umgang von Lang mit den Darstellern kritisiert worden. Er war bei einer Szene, in der Gustav Fröhlich vor Brigitte Helm auf die Knie fällt, auch nach etlichen Wiederholungen noch immer nicht zufrieden. Sie wurde zwei Tage lang geübt und Fröhlich konnte danach kaum noch stehen. Für die Überflutungsszene kamen, im kühlen Herbst 1925, schlecht ernährte Kinder zum Einsatz. Im darauffolgenden Winter mussten im unbeheizten Studiohangar nackte Komparsen für die gleiche mehrfach wiederholte Aufnahme bereitstehen. Die Massenszene der überfluteten Stadt, die im Film ca. 10 Minuten einnimmt, hat über 6 Wochen Drehzeit in Anspruch genommen, in der Lang die Statisten immer wieder ins eiskalte Wasser jagte. Die Komparsen rekrutierten sich aus Arbeitslosen, die billig und in großer Zahl verfügbar waren.

Brigitte Helm musste als Maria, der Maschinenmensch, ein schweres, metallenes Kostüm tragen und kollabierte mehrere Male fast. So konnten immer nur relativ kurze Szenen gedreht werden, und kurz danach musste Helm von Mitarbeitern des Films mit Ventilatoren erfrischt werden.
Das Filmteam verbrachte pro Tag 14 bis 16 Stunden im Studio unter schlechten Bedingungen; viele fielen wegen Krankheit aus. Unter der Tyrannei des ihnen verhassten Fritz Lang erging es den Komparsen und der Mannschaft nicht viel besser als den im Film zu sehenden babylonischen Sklaven, die für ein monumentales Kunstwerk des Herrschers schwer arbeiten und leiden mussten. Insgesamt kamen 27.000 Komparsen zum Einsatz, gedreht wurde an 310 Tagen und 60 Nächten.

Produktion

Für die Aufnahmen wurden mehr als 500 Kilometer Film belichtet. Langs Perfektionismus, aber auch schlechtes Wetter verlängerten die Produktion, welche die Kapazität der Ufa immer stärker absorbierte.
Deren Geschäftsleitung machte den Produzenten Pommer allein für das Debakel verantwortlich und entließ ihn am 22. Januar 1926 noch vor Fertigstellung des Films.

Zeitgenössische Rezeption und Kritik

Metropolis war 1927 ein kommerzieller Fehlschlag. Der Film wurde nach seiner Premiere am 10. Januar im Ufa-Palast am Zoo im Ufa-Pavillon am Nollendorfplatz aufgeführt und zog dort bis Mai 1927 nur 15.000 Zuschauer an. Daraufhin verzichtete die Ufa auf die deutschlandweite Aufführung der Premierenfassung, zog den Film ein und brachte im Sommer eine umgeschnittene, stark gekürzte und inhaltlich abgewandelte Version heraus, die am 25. August 1927 in den Sendlinger-Tor-Lichtspielen in München und im Ufa-Palast Stuttgart Premiere hatte, aber ebenfalls nicht erfolgreich war. Die finanziell angeschlagene Ufa, die sich mit Metropolis einen Befreiungsschlag erhofft hatte, wurde wenige Monate später von Alfred Hugenberg übernommen.
Die Kritik nach der Uraufführung im Januar 1927 war überwiegend negativ ausgefallen. Zwar wurden die filmischen Effekte und der technische Aufwand gelobt, das Drehbuch von Thea von Harbou fand aber keinen Anklang.

Regie

Fritz Lang wurde am 5. Dezember 1890 in Wien geboren und starb am 2. August 1976 in Los Angeles. 

Er studierte zunächst Architektur und Malerei und begann nach dem ersten Weltkrieg, Drehbücher zu schreiben, die von Joe May und Otto Rippert verfilmt wurden. 1919 debütierte Lang mit dem Film Halbblut als Regisseur, dem zahllose Filme folgten, von denen viele als Klassiker in die Filmgeschichte eingegangen sind. 

In den zwanziger Jahren gehörte Lang zu den führenden deutschen Regisseuren; er emigrierte 1933, als Goebbels ihm angeboten hatte, eine Art „Reichs-Filmintendant“ zu werden, über Frankreich und England in die USA, wo er eine zweite Karriere begann. 

Ornamentaler Stil und architektonische Struktur bestimmen seine frühen deutschen Filme: riesige Bauten, raffinierte Lichteffekte, drohende Schatten beherrschen oft die Szenerie, bei denen der Mensch vorwiegend als Opfer schicksalhafter Verstrickungen erscheint. Und von der Kamera konsequent in ein Labyrinth strenger Linien gebannt, wird er mit der Monumentalität riesiger Dekorationen konfrontiert oder in der Masse gesichtsloser Lebewesen geballt. 

Wie vielleicht kein anderer Filmregisseur hat Lang bereits in den zwanziger Jahren die heraufziehenden Probleme seiner Zeit erahnt. Dass er in seinen Filmen dabei nicht kritisch reflektierte, sondern intuitiv schilderte, führte gelegentlich – bei manchen Kritikern bis heute – zu dem Missverständnis, dass er sich identifiziert, habe mit diesen Zeitströmungen – zumal seine Frau und langjährige Drehbuchautorin Thea von Harbou sich nach 1933 mit den neuen Verhältnissen schnell arrangiert hatte. 

In Hollywood drehte Lang vorwiegend „Action-Filme“, der Versuch, gegen Ende der fünfziger Jahre im deutschen Kino wieder Fuß zu fassen, scheiterte. 

Filmographie (Auswahl): 1919 Halbblut; 1921 Der müde Tod; 1922 Dr. Mabuse, der Spieler; 1924 Die Nibelungen: Siegfrieds Tod; Die Nibelungen: Kriemhilds Rache; 1927 Metropolis; 1928 Spione; 1929 Frau im Mond; 1931 M ; 1936 You only live once; 1942 Hangman also die; 1944 The woman in the window; 1953 The big heat; 1958 Der Tiger von Eschnapur; Das indische Grabmal  

 

Überblick
Darsteller
Neue Musik für Orgel solo von Wilfried Kaets, Alternativfassungen für Klavier solo; Orgel+Schlagwerk; Klavier+Schlagwerk; Klavier+ doppeltes Schlagwerk;