Seven Chances

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Seven Chances

Kurz und knapp

Der erfolglose Geschäftsmann Jimmie Shannon (B. Keaton) steht kurz vor dem Bankrott, als er erfährt, dass er von seinem verstorbenen Großvater sieben Millionen Dollar erbt – allerdings nur, wenn er bis 7 Uhr abends desselben Tages verheiratet ist ! Das ist eine Herausforderung für den notorisch schüchternen Jimmie….

Zum Film

Die rasante Actionkomödie „Seven Chances“ ist der einzige Film Buster Keatons, der als Grundlage für zwei Neuverfilmungen (1947 und 1999) diente. In die Filmgeschichte ist vor allem die finale Verfolgungsjagd eingegangen, bei der Keaton auf geradezu aberwitzige Weise vor immer mehr Bräuten flieht. Bemerkenswert dabei ist auch, dass Keaton die zum Teil lebensgefährlichen Stunts selbst ausgeführt hat. Die Dreharbeiten folgten – wie oft bei Keaton – keinem festgeschriebenen Drehbuch, sondern ließen spontanem visuellen Humor und virtuosen Schauwerten großen Raum. Für die berühmteste Szene der fast 12-minütigen Verfolgungsjagd, bei der Keaton und eine riesige Menge Bräute vor bergab rollenden Felsbrocken hin und her fliehen, wurden eigens 1500 Felsbrocken aus Pappmaché gefertigt, von der Größe einer Grapefruit bis zu über 2,50 Meter, was bei einem Gewicht von rund 200 Kilogramm eine echte Gefahr darstellte.

Handlung

Jimmie Shannon und sein Geschäftspartner Billy sind mit dem Bankrott konfrontiert, als Jimmie erfährt, dass er von seinem verstorbenen Großvater sieben Millionen Dollar erbt – vorausgesetzt, er ist bis spätestens 7 Uhr abends desselben Tages verheiratet. Jimmie muss seine notorische Schüchternheit überwinden und macht seiner angebeteten Mary einen Heiratsantrag. Weil sie glaubt, er wolle die Ehe nur des Geldes wegen, weist sie ihn ab. Die finanzielle Notlage zwingt Jimmie, weiteren weiblichen Bekanntschaften in aller Eile einen Heiratsantrag zu unterbreiten, der jedoch meist noch eiliger zurückgewiesen wird. Sein Partner schaltet daraufhin eine Heiratsanzeige in der Zeitung. Tatsächlich drängen bald hunderte Frauen in freudiger Erwartung, einen Millionär zu ehelichen, in die Kirche. Als der Küster die Damen irritiert der Kirche verweist, entlädt sich die Wut der Heiratswilligen auf Jimmie. Mit hunderten aggressiven Frauen in Brautkleidern hinter sich rennt Jimmie durch die Straßen von Los Angeles und flüchtet ins umliegende Gelände. Durch eine Geröll-Lawine, die er dabei unabsichtlich lostritt, werden die Frauen schließlich in die Flucht geschlagen. In der Zwischenzeit konnte sich Mary von der ehrlichen Liebe Jimmies überzeugen. In letzter Minute geben sich beide das Jawort, womit Jimmies Erbe gerettet ist.

Zur Musik

Die Musik orientiert sich strukturell an den filmmusikdramaturgischen Zugängen der Stummfilmzeit, verwendet auch zum Teil Themen aus Kinotheken der zwanziger Jahre, ist aber in weitesten Teilen eine Neukomposition. Die Musik wird so klingen, wie es 1925 in einem Kino hätte sein können – sie soll die Qualitäten des Films eigengesetzlich, eng an der Vorlage ausgerichtet musikalisch zum Leben bringen, dem stummen Spiel akustisches Leben einhauchen.

Regie

Buster Keaton

(eigentlich Joseph Francis Keaton; * 4. Oktober 1895 in Piqua, Kansas; † 1. Februar 1966 in Woodland Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Komiker und Regisseur. Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit. Wegen seines bewusst ernsten, stoischen Gesichtsausdrucks wurde er The Great Stoneface und Der Mann der niemals lachte genannt. Ein weiteres Markenzeichen ist sein pork pie hat, ein runder, flacher Hut aus Filz.

Durch sein akrobatisches Talent machte er schon als Kind Karriere im Vaudeville-Varieté, ehe er mit einundzwanzig Jahren in den Filmen von Roscoe Arbuckle auftrat. Drei Jahre später begann er mit der Produktion eigener, sehr erfolgreicher Komödien. Mit The Navigator gelang ihm 1924 der Durchbruch und der Anschluss zu den beliebtesten Komikern seiner Zeit, Chaplin und Lloyd.
Im Zuge des finanziellen Misserfolgs seines aufwendigen Films The General wurde Keaton 1928 Schauspieler bei MGM. 1933 wurde er, mittlerweile alkoholkrank, aufgrund anhaltender Konflikte mit dem Firmenvorstand gekündigt und geriet in Vergessenheit. In den 1950er Jahren begann die Wiederentdeckung und Würdigung seiner technisch innovativen Stummfilmkomödien, die heute zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte gezählt werden.

 

 

Überblick
Darsteller
Neue Musikfassung für Klavier solo von Wilfried Kaets. Alternativfassung für Orgel.